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BF1701_Teaser

BEAUTY & CARE PFLEGE 54 www.beauty-forum.com 1/2017 auf In-vitro-Untersuchungen und auf Kurzzeitbeobachtungen. Fragen nach gesicherten In-vivo-, Langzeit-Wir- kungen und ihren Signifikanzen sind erlaubt. Wichtig ist die Erkenntnis, dass Matrix-Metalloproteinasen bei hohen UV-Belastungen der Haut ak- tiviert werden. Wirksames Anti- Aging besteht daher darin, übermä- ßige Sonne zu meiden. Zur Behandlung von Sonnenerythe- men sind Proteasehemmer wie Bos- welliasäuren geeignet. Ein wichtiger Cofaktor beim Aufbau des Kollagens ist die Ascorbinsäure, die in Hautpfle- gemitteln zweckmäßig als Ester ein- gesetzt wird,der die Hautbarriere pas- sieren kann. Andere wichtige Cofaktoren von En- zymen sind: – Vitamin B2 (Riboflavin), – Nikotinsäureamid (Niacin), – Pantothensäure (Bestandteil des Coenzyms A), – Biotin und Folsäure. D-Panthenol, die Vorstufe der Panto- thensäure,wird bei Hautrötungen und zur Erhöhung der Hautfeuchte einge- setzt. Niacin wirkt regenerativ und entzündungshemmend. Coenzym Q10 (Ubichinon-10) spielt eine Rolle bei der Bildung von Adenosintriphos- phat (ATP), das die in allen Zellen be- nötigte Energie bereitstellt. Q Dabei entstehen unterAbspaltung der Fettsäuren Diglyceride, Monoglyceri- de und am Ende Glycerin.Triglyceride eignen sich daher als biologisch ab- baubare, physiologische Pflege des Li- pid- und Säuremantels der Haut. Ei- nen Eindruck, wie Glyceride des Lipidmantels der Haut durch pflanzli- che Esterasen abgebaut werden, be- kommt man, wenn man frische Kar- toffeln ohne Handschuhe reibt. Die Hände werden dabei zunehmend rau. Anti-Aging Elastizität und Festigkeit der Haut bzw. ihres Bindegewebes nimmt mit dem Alter ab. Da Enzyme ständig für den Aufbau und den Abbau des Kolla- gens sorgen, sind die Aktivierung auf- bauender Prozesse und die Hemmung abbauender Proteasen alias Matrix- Metalloproteinasen (Kollagenasen) von großem Interesse. Dazu finden sich viele Studien über entsprechende Wirkstoffe in den Me- dien. Die meisten basieren allerdings einer Reaktionskette auf den gesamten Stoffwechsel und die Haut aus. Bei vielen Neurodermitikern ist der Fettsäurestoffwechsel der essenziel- len Omega-6-Säuren durch einen De- fekt der Delta-6-Desaturase gestört. Das Enzym wandelt Linolsäure in Gamma-Linolensäure um. Bei einem Defekt kann man die fehlende Gam- ma-Linolensäure topisch in Form von Nachtkerzen- oder Borretschöl erset- zen. Delta-6- und Delta-5-Desaturasen und die Elongase, die für die Verlän- gerung der Kohlenstoffkette in Car- bonsäuren um 2-C-Atome zuständig ist, bauen in der Leber aus Linolsäure die Arachidonsäure (Omega-6-Se- quenz) bzw. aus pflanzlicher Alpha- Linolensäure die Eicosapentaensäure (Omega-3-Sequenz) auf, die in Phos- pholipiden (Membranlipide) zwi- schengespeichert werden. Nach Freisetzung durch die Phospho- lipase A2, die zu den Hydrolasen zählt, bilden die Säuren kaskadenartig Me- tabolite, die als lokale Hormone in kleinsten Konzentrationen Gerin- nungsfaktoren, Blutdruck, Blutfette (Triglyceride), Entzündungen, Fieber, Schmerz, Gefäßmuskulatur, Schwan- gerschaftsverlauf und Immunantwor- ten (Allergien, Asthma etc.) steuern. Die Phospholipase A2 wird übrigens durch Glucocorticoide gehemmt. Dies ist eine der Ursachen für die ent- zündungshemmendeWirkung dieser Arzneistoffe. Über die Haut in Form von Pflanzen- ölen aufgenommeneTriglyceride wer- den durch Esterasen (alias Lipasen,die zu den Hydrolasen gehören) abgebaut. Da alle Enzyme Hand in Hand arbeiten und fortwährend Stoffe austauschen, wirkt sich der Ausfall eines Enzyms in einer Reaktionskette auf den gesamten Stoffwechsel und die Haut aus. DR. HANS LAUTENSCHLÄGER Schwerpunkte des promovier- ten Chemikers sind die Ent- wicklung kosmetischer u. der- matologischer Präparate. Seit 1998 ist er geschäftsführender Gesellschafter der Koko Kos- metikvertrieb GmbH & Co. KG. www.dermaviduals.de Mehr zum Thema Enzyme (Oxidation, Reduktion und endokrine Disruptoren) von Dr. Hans Lautenschläger gibt es in unserem Themenportal unter www.beauty-forum.com/themenportal. Geben Sie einfach die Stichworte „Hautenzyme und Enzymdefekte“ ein.

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