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BF1604_Teaser

94 www.beauty-forum.com 4/2016 DOSSIER MEDIZIN MEETS KOSMETIK fährlich wird es dann, wenn er in eine Wunde kommt bzw. eine Ein- dringpforte findet. Vorsicht vor Viren Nicht zu vergessen ist dieVielzahl der Viren,die der Kosmetikerin gefährlich werden können. Eine sehr nette Kol- legin musste diese Erfahrung machen. Sie arbeitete im Hotel und ein Gast, der eine Behandlung gebucht hatte, klagte über Kopfschmerz und Ver- spannung im Nacken. Er fühle sich auch, nach der anstrengenden Nacht mit seinen Geschäftsfreunden, nicht so ganz auf der Höhe. Die Kollegin dachte sich nichts dabei,denn schließ- lich kommt das in einem Hotel öfter vor. Kurze Zeit später erkrankte sie an einer schweren Meningitis. Sie hatte sich bei dem Gast mit Meningokok- ken angesteckt. Q stellen eine Gefahr für die Kosmetike- rin und andere Kunden da und soll- ten nicht behandelt werden. Selbst hinter dem beginnenden rela- tiv harmlos aussehenden grippalen Infekt kann sich eine ernstere Er- krankung verbergen. Halsschmerzen z.B. können durch Streptococcus pyogenes verursacht werden. Dieser Erreger ist auch häufig an Hautinfek- tionen beteiligt und verursacht eitri- ge Infektionen im Nasenrachen- raum. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion infolge Hustens oder Niesens, aber auch durch Haut- kontakt. Er kann einigeTage in Staub oder infiziertem Material überleben und ist durch Desinfektionsmittel abzutöten. Patienten mit einer akuten Strepto- kokkeninfektion, die nicht spezifisch behandelt wurden, können bis zu drei Wochen kontagiös sein, unbe- handelte Patienten mit eitrigen Aus- scheidungen auch länger. Spätfolgen einer Streptokokkeninfektion kön- nen Herzmuskelentzündung oder Nierenentzündung sein. Auch der sehr bekannte Staphylo- coccus aureus ist weit verbreitet: 20 bis 50 Prozent der Erwachsenen tra- gen diesen Keim auf der Haut. Ge- ren mit einem Desinfektionsmittel zu desinfizieren.Ich benutze dazuTücher zur Flächendesinfektion,da ich so we- nig Sprühprodukte wie möglich ver- wende, um eine Belastung der Bron- chien durch Aerosole zu vermeiden. – Es empfiehlt sich,die Räume nach je- dem Kunden zu lüften.Auch dies trägt zur Reduzierung der Keime bei. Dies sind nur ein paar Beispiele dafür, worauf die Kosmetikerin bei der Basis- hygiene achten sollte,um sich und ihre Kunden vor Schaden zu bewahren. Hygienemanagement Trotz intensiver hygienischer Maß- nahmen ist es nicht möglich, eine keimfreie Umgebung im Kosmetik- institut zu schaffen. Unsere Umwelt ist voll von Keimen und wir besitzen eine körpereigene Abwehr. Die Keimzahl ist oft entscheidend. Sie lässt sich durch verantwortungsbe- wusstes Hygienemanagement deut- lich vermindern. Um eine Infektion zu verhindern, gilt das Fernhalten von der Infektions- quelle als der beste Schutz. Kunden , die mit einer Infektionskrankheit zur kosmetischen Behandlung kommen, SO SOLLTE DIE HÄNDEDESINFEKTION DURCHGEFÜHRT WERDEN: Ca. 3–5 ml des Händedesinfektionsmittels sind in die trockenen Hände einzureiben, dabei müssen Fingerkuppen und -zwischenräume, Daumen und Nagelfalze berücksichtigt werden. Während der vom Hersteller des Präparates vorgeschriebenen Einwirkzeit müssen die Hände vom Desinfektionsmittel feucht gehalten werden. ROSE STEFFEN Der Kosmetikerin und Heil- praktikerin gehört eine Praxis für Naturheilkunde und medi- zinische Kosmetik. Ihre Schwerpunkte sind dermokos- metische Behandlungen, Anti- Aging und Problemhaut. www.rose-steffen.de TIPP Es ist der Kosmetikerin nicht möglich und auch nicht ihre Aufgabe, ja sogar verboten, Diagnosen zu stellen und somit zu beurteilen, ob es sich bei den Halsschmerzen einer Kundin um eine vergleichsweise harmlose Erkältung oder um eine Angina handelt. Deshalb lieber einen Termin verschieben, als sich anzustecken, und im Zweifelsfall durchgängig mit Mundschutz und Handschuhen arbeiten, um das Risiko zu senken.

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