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91www.facebook.com/beautyforum medical beauty BEAUTY FORUM | 02/2015 Foto:ScisettiAlfio/Shutterstock.com Präventive Hautpflege Bereits in der dermatologischen Therapie sollte man Cremegrundlagen verwenden, die nicht nur pharmazeu- tische Wirkstoffe wie Antibiotika, Antiseptika und Vita- min-A-Säure (Regeneration) aufnehmen können, son- dern auch hinsichtlich ihrer Zusammensetzung zum je- weiligen Hautzustand passen. Weiße Vaseline, PEGs und Konservierungsstoffe gehören jedoch leider immer noch zu den Inhaltsstoffen der verordneten pharmazeuti- schen Cremegrundlagen bei Aknepatienten. Wünschenswert ist auch, dass die Basiscremes beim Übergang von der Therapie in die kosmetische Präven- tion nicht gewechselt werden. Wenn dermatologische Therapie und Hautpflege zusammen erfolgen, ist ebenfalls eine enge Abstimmung notwendig; in idea- ler Weise wird das im Falle der adjuvanten Korneothe- rapie realisiert (Kombination von pharmazeutischer Therapie und kosmetischer Prävention). Vom Erscheinungsbild der Akne hängt es ab, ob keratoly- tische, entzündungshemmende, antimikrobielle oder re- generationsunterstützende Wirkstoffe im Vordergrund stehen. Wie bereits erwähnt, sind fetthaltige Creme- grundlagen eher sparsam und nur bei trockener Haut sinnvoll. Reine Wirkstoffkonzentrate und deren Kombi- nationen haben Priorität. s DR. HANS LAUTENSCHLÄGER Arbeitsschwerpunkte des promovierten Chemi- kers sind die Entwicklung und die Anwendung kosmetischer und dermatologischer Präparate. Seit 1998 ist er geschäftsführender Gesellschaf- ter der Koko Kosmetikvertrieb GmbH & Co. KG, Leichlingen. www.dermaviduals.de REGENERATIONSFÖRDERNDE WIRKSTOFFE s Vitamin A und seine Ester. Bei hoher Dosierung, bei empfind- licher und bei asiatischer Haut ist die Dosierung zu beachten, da dann leicht die Irritationsschwelle durch die in der Haut gebildete Vitamin-A-Säure erreicht wird. s Niacinamid (Vitamin B3). s Vitamin E und seine Ester. s Vitamin-C-Ester, insbesondere Sodium Ascorbyl Phos- phate (INCI), wirken nach enzymatischer Spaltung. s Rotklee- und Soja-Phytohormone zeigen eine lokale, schwach östrogenähnliche Wirkung durch ihren hohen Gehalt an Isoflavonoiden. s Echinacea-Extrakt (Sonnenhut). s Hefeextrakt; seine Wirkung beruht hauptsächlich auf den Vitaminen der B-Reihe. s D-Panthenol. PHOSPHATIDYLCHOLIN Phosphatidylcholin (PC) ist ein multifunktionel- ler Naturstoff, der in der Hautpflege bei Akne eigentlich nicht fehlen darf. Eine multizentri- sche klinische Studie zeigt allein bei der An- wendung eines PC-haltigen Liposomenkonzen- trates (ohne sonstige Wirkstoffe) bei Acne vul- garis 1. und 2. Grades eine Komedonenreduzierung von ca. 65% innerhalb von vier Wochen im Halbseitenversuch. PC ist linolsäurereich (siehe oben), fluidisiert Haut- barriere und Sebum und ist auch bei anderen Keratosen wirksam. Darüber hinaus wird der Sebumfluss bei fettender Haut reduziert, man beobachtet eine Regeneration der Haut und zu- rückbleibende Aknenarben werden konditio- niert, d.h., die Verhärtungen werden gemildert. Liposomale und nanopartikuläre Dispersionen mit PC ergeben wasserähnliche Seren, die auch im Fall der oben genannten Pflanzenöle mit ihren essenziellen Fettsäuren keinen kon- traproduktiven öligen Charakter haben. PC ist daher auch der ideale Trägerstoff für hydro- phile und lipophile Wirkstoffe. ERGÄNZENDE PRÄPARATE s Für die Reinigung der von Akne betroffenen Zonen sind rückfetterfreie, pH-neutrale Präparate geeignet, die Tensi- de mit geringem Irritationspotenzial enthalten. Zum Teil lassen sich auch liposomale Lotionen verwenden, die zu- gleich reinigen und pflegen. Auch Heilerden sind im Einsatz. s Make-ups (Foundations, Puder) sollten die Haut atmen las- sen und den gleichen Anforderungen wie die oben beschrie- benen Cremegrundlagen entsprechen. s Für die Behandlung von Aknenarben dienen Dermabrasion, Schleifen, Dermal Needling, Kryopeeling und Untersprit- zungen (trichterförmige Narben). Enzymatische oder mit Reibekörpern ausgestattete Peelings, regenerationsför- dernde Wirkstoffe wie Vitamin A, Vitamin-C-Phosphat, es- senzielle Fettsäuren, Phosphatidylcholin und Maßnahmen zur Erhaltung der Mikrozirkulation und Elastizität (Koffein, grüner Tee, lokale Massagen) gehören zum präparativen Repertoire. BF1502_088_Akne 22.01.15 10:55 Seite 91 BF1502_088_Akne 22.01.1510:55 Seite 91

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