INNOVATIVE WIRKSTOFFE
DOSSIER
3/2017
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ährenddie einenauf hoch-
entwickelte Polypeptide
und eine Vielzahl an un-
terschiedlichen Wirkstof-
fen setzen, vertrauen die anderen
eher auf gut erforschte und klassische
Wirkstoffe in entsprechend hoher
Konzentration. Für die Wirksamkeit
einesWirkstoffs ist aber nicht nur die
eingesetzte Konzentration entschei-
dend, sondern auch der pH-Wert des
Produkts, die Basis, also Gel oder
Creme, undviele andere Faktoren. Ge-
nerell gibt der Hersteller eines Wirk-
stoffs immer Empfehlungen an den
Hersteller des Produkts, in dem der
Wirkstoff verwendet werden soll. Die
Aussagen zur Wirksamkeit sind also
an bestimmte Rahmenbedingungen
geknüpft.
Außerdem unterscheiden wir Mono-
wirkstoffe, also Einzelwirkstoffe, und
Wirkstoffe,die ausmehrerenMonowirk-
stoffen bestehen. Bei diesen Wirkstoff-
kreationen handelt es sich meist um
Wirkstoffe,die auf einbestimmtesHaut-
problem zugeschnitten sind und durch
die enthaltenenMonowirkstoffe,welche
natürlich fein abgestimmt sind, eine
entsprechende Wirkung entfalten sol-
len. Dies ist sicherlich sehr interessant
undvieleWirkstoffhersteller arbeitenan
immer neuenund innovativenWirkstof-
fen für die Kosmetikindustrie.
Mehrfach einsetzbar
EinwahrerTrend geht in die Richtung
von Wirkstoffen, die gleich mehrere
positive Auswirkungen auf unter-
schiedliche Hautzustände haben.
Ein Beispiel hierfür ist das
Niacinamid
(Vitamin B
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)
. Der chemischeName die-
ses Vitamins lautet eigentlich Niacin.
Als Wirkstoff in der Kosmetik finden
wir meist jedoch Derivate des Niacins
wie das Niacinamid in der INCI. Es ist
sowohl für den Anti-Aging-Bereich in-
teressant, also auch für Problemhaut
wie Akne, Rötungen, gestörte Hautbar-
riere und Hyperpigmentierung.
Die Eigenschaften sind:
-Stärkung der Hautbarriere und bei
trockener Haut – wahrscheinlich zu-
rückzuführen auf die Beteiligung des
NADs an der Synthese von Lipiden
und Ceramiden, die für die Barriere-
funktion der Haut so wichtig sind.
-Reduzierung von Hyperpigmentie-
rungen durch die Hemmung der Syn-
these von Melanin.
-Verbesserung des Hautbildes bei fei-
nen Linien und Falten, stimuliert die
Kollagensynthese.
-Sebumregulation, daher auch gut bei
Akne geeignet.
-Antientzündlich.
-Reduktion von Rötungen, dies ist
wahrscheinlich auf die verbesserte
Hautbarriere zurückzuführen.
Wie Sie sehen, handelt es sich um ei-
nen interessanten Allround-Wirk-
stoff, der für mich ganz klar zu den in-
novativen Wirkstoffen zählt. In
zahlreichen Studien sind die unter-
schiedlichen Wirkungen nachgewie-
sen. Um in den vollen Genuss dieser
Wirkungen zu kommen, ist jedoch
eine relativ hohe Einsatzkonzentrati-
on von bis zu 5% notwendig.
Das nächste Wirkstoffkonzept in der
Kosmetik, das ich Ihnen nicht vorent-
haltenmöchte, sind die
Stammzellen
.
Stammzellen werden seit Jahren er-
folgreich im kosmetischen Bereich
eingesetzt und sind kleineWirkstoff-
wunder. Das Interessante an einer
Stammzelle ist, dass sie eine noch un-
differenzierte Zelle ist, aus der noch
alles werden kann. Darin steckt auch
das riesige regenerative Potenzial die-
ser Zellen. In der Kosmetik kommen
aber natürlich keine menschlichen
oder tierischen Stammzellen zumEin-
satz, sondern pflanzliche Stammzel-
len. Besonders bekannt in der Kosme-
tik sind die Stammzellen des Apfel s
Malus domestica.
In unserer Haut gibt es (adulte)
Stammzellen,welche direkt an der Ba-
salmembran sitzen und hier die Er-
neuerung der Epidermis durch die Bil-
dung von Keratinozyten ermöglichen.
Dieser Prozess wird jedoch im Alter
immer langsamer und so wird die
Haut (auch durch andere Faktoren)
dünner, trockener und faltiger. Die
pflanzlichen Stammzellen sollen die
epidermalen (hauteigenen) Stamm-
zellen positiv beeinflussen und so bei
der Regeneration der Haut helfen. Die-
se Eigenschaft ist interessant für un-
terschiedliche Hautzustände, da die
Stammzellen alsWirkstoff in der Kos-
metik die Langlebigkeit des Hautzell-
verbandes unterstützen und so die ge-
samte Haut positiv beeinflussen. Sie
sind reich an Nährstoffen undWachs-
tumsfaktoren und fördern so die na-
türlichen Funktionen der Haut.
Um Stammzellen aus Pflanzen zu ge-
winnen, die die gewünschteWirkung
haben,wird neben demverarbeiteten
Pflanzenteil auch besondererWert auf
LIVE-ONLINE-SEMINAR
Hightech ist längst in der Kabine ange-
kommen, sei es nun als Pflege oder als
apparative Methode. Kosmetikerin Su-
sanne Pfau erläutert im Online-Semi-
nar
„Innovative Wirkstoffe – was neue
Produkte alles können“
am
6. März
2017 um 20.15 Uhr
die Funktion und
Anwendungsweise von Wirkstoffen in
praxisnahen Beispielen.
